Wie sorgt ihr dafür, dass eure Agentur nachhaltig wächst?

In Agency Life schauen wir uns an, was es braucht, um eine Agentur erfolgreich zu führen. Dafür bringen wir inspirierende Top-Leute und Gründer aus der Werbe-, Digital- und Contentmarketing-Branche zusammen und sprechen mit ihnen über Themen wie Marketing, Positionierung, Pitches, nachhaltiges Wachstum und mehr. Dazu haben wir Chris Höfner, Freunde des Hauses Dennis Lück, BrinkertLück Creatives Matthäus Michalik, CLANEO und Heiko Willers, CLUE ONE nach Hamburg eingeladen.

 

Agency wer, wie, was?

In Agency Life schauen wir uns an, was es braucht, um eine Agentur erfolgreich zu führen. Dafür bringen wir inspirierende Top-Leute und Gründer aus der Werbe-, Digital- und Contentmarketing-Branche zusammen und sprechen mit ihnen über Themen wie Marketing, Positionierung, Pitches, nachhaltiges Wachstum und mehr. Dazu haben wir Chris Höfner, Freunde des Hauses Dennis Lück, BrinkertLück Creatives Matthäus Michalik, CLANEO und Heiko Willers, CLUE ONE nach Hamburg eingeladen.

Im fünften Teil dreht es sich alles rund um stabiles Wachstum von Unternehmen. Im Gespräch mit uns berichten die Agency-Life-Teilnehmer:innen wie sie es schaffen, Unternehmensziele im hektischen Agenturalltag nicht aus den Augen zu verlieren und beim Wachsen auf die richtige Geschwindigkeit zu achten.

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Über Wachstumsschmerzen und Visionen

„Mit Wachstum ist jetzt ist erstmal Feierabend“, erklärt Dennis Lück, dessen Agentur BrinkertLück Creatives nach nur einem Jahr bereits 50 Mitarbeiter:innen beschäftigt. „Wir haben uns von Anfang an vorgenommen, gar nicht so riesig zu werden, sondern eine Größe von bis zu 60 Kolleg:innen zu erreichen. Wir wollten eine Arbeitsatmosphäre, in der sich noch alle kennen. Dass wir jetzt schon nach einem Jahr so weit sind, ist toll, aber wenn man über Wachstumsschmerzen spricht, dann müssen die bei uns jetzt erstmal heilen. Wir wollen deswegen erstmal nur noch in Punkto Qualität wachsen, nicht mehr in der Anzahl an Mitarbeitern oder Kunden.“ „Nicht auf Krampf größer werden zu wollen, finde ich total sympathisch“, kommentiert Chris Höfner und erklärt, dass über Wachstumsziele bei den Freunden des Hauses im Netzwerk entschieden wird: „Bei uns gibt es konkrete Zahlen darüber, was wir im Sinne des Business Developments erreichen wollen. Wir schauen regelmäßig darauf und prüfen, ob wir einen guten oder schlechten Monat haben, wie unsere Performance im Vergleich zum Vorjahr ist oder wer sich in der Gruppe weiterentwickelt hat und wer nicht.“

„Nicht auf Krampf größer werden zu wollen, finde ich total sympathisch.“ – Chris Höfner, Freunde des Hauses

Heiko Willers (CLUE ONE) setzt bei den Wachstumszielen für sein Unternehmen auf konkrete Visionen statt auf Zahlen. Um diese zu messen nutzt er die in der US-amerikanischen Start-Up-Kultur entwickelte Methode der OKRs (Objectives and Key Results). Bei dieser Methode werden alle drei Monate qualitative und quantitative Ziele für Mitarbeitende und das Unternehmen entwickelt. „Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht“, sagt er. „Denn mit diesem Vorgehen stellen wir sicher, dass wir die großen strategischen Themen im Tagesgeschäft nicht außer Acht lassen.“

Die Unternehmenskultur aufblühen lassen

Für Matthäus Michalik (CLANEO) bedeutet nachhaltiges Wachstum vor allem, seine Mitarbeiter:innen langfristig an die Agentur zu binden: „Es ist uns viel wichtiger, innerhalb des Teams Ziele zu definieren, als über klassische Wachstumsvisionen nachzudenken“, sagt er. Aktuell beschäftigt er sich vor allem mit der Frage, wie sich die Unternehmenskultur in einer Hybrid-Remote-Welt aufrechterhalten lässt. „Wir haben eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich überlegt, wie wir es schaffen, aus dem Homeoffice zurück ins Büro zu kommen“, erzählt er. Da die Arbeit hybrid bleiben und Mitarbeiter:innen die Möglichkeit haben sollen, von überall zu arbeiten, sei es umso wichtiger, die gemeinsame Zeit im Büro sinnvoll zu nutzen. „Denn Teamcalls kann man auch zu Hause machen.“ Matthäus erklärt, dass es eine Herausforderung sei, remote eine Kultur aufrecht zu erhalten. „Das wollen wir schaffen, denn im Homeoffice passiert es viel leichter, dass Mitarbeiter sich sagen: ‚neuer Arbeitsvertrag, neuer Laptop, es ist mir eigentlich ganz egal, wo ich arbeite.‘ Und das wollen wir natürlich vermeiden.“ Ein weiteres Ziel für CLANEO ist es, Wunschkund:innen zu definieren. „Am Ende des Jahres sollen dann 80 Prozent unserer Kunden Wunschkunden sein“, so Matthäus.

„Es ist uns viel wichtiger, innerhalb des Teams Ziele zu definieren, als über klassische Wachstumsvisionen nachzudenken.“ – Matthäus Michalik, CLANEO

Bestandskunde first als Strategie

„Bestandskunden zu vertiefen ist toller als Neukunden zu gewinnen“, antwortet Dennis auf die Frage, welcher von beiden Wegen der nachhaltigere in Punkto Unternehmenswachstum sei. Auch Chris ist der Meinung, dass es nicht zu toppen sei, wenn man mit Bestandkund:innen durch eine gemeinsame Erfolgsgeschichte verbunden sei, die sich weiterentwickelt. Heiko setzt darauf, mit seinen Bestandskund:innen gemeinsam OKRs zu entwickeln und dann dabei zu helfen, solche Ziele auch wirklich zu erreichen. „Und da entstehen dann Geschichten, da entsteht dann eine Bindung“, sagt er.

„Bestandskunden zu vertiefen ist toller als Neukunden zu gewinnen.“ – Dennis Lück, BrinkertLück Creatives

Zum Schluss unserer Agency-Life-Diskussion haben wir uns auch noch der Frage gewidmet, ob Umsatzziele ein wichtiger Faktor in der Wachstumsplanung sind. Heiko hat dazu eine klare Haltung: „Umsatz planst du nicht. Umsatz ist genau wie der Gewinn ein Ergebnis. Das Streben nach Umsatz kann total kontraproduktiv sein, weil du plötzlich Dingen nachjagst, die dich auf mittlerer Ebene gar nicht voranbringen.“

„Das Streben nach Umsatz kann total kontraproduktiv sein.“ – Heiko Willers, CLUE ONE

Was hat unsere Agency-Life-Diskussionsrunde von Folge 5 ergeben? Wer nachhaltig wachsen möchte, sollte zwischendurch Wachstumspausen einlegen. In den Ruhephasen ist es empfehlenswert, Energie in die Bindung von Mitarbeiter:innen und Kund:innen zu investieren – beispielsweise durch die Pflege einer gesunden Agenturkultur, in der sich alle wohlfühlen. Wer langfristige Ziele definiert und darauf achtet, dass alle Entscheidungen zu diesen passen, kommt nicht so leicht vom Weg ab. Umsatzziele eignen sich dafür aber nicht. Ein guter Umsatz sollte stattdessen das Ergebnis einer gelungenen Wachstumsstrategie sein.

Wie deine Agentur krisenfest bleibt – darüber diskutieren unsere Agency-Life-Teilnehmer:innen in Folge 6 der ersten Staffel.

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